Stress und Leistungsdruck nehmen zu. Sowohl viele Schüler als auch Berufstätige leiden unter den wachsenden Anforderungen: Termindruck, Multitasking und Konkurrenzdenken machen den Alltag manchmal zur Qual. Dauerstress, Ticks oder sogar Krankheiten sind vorprogrammiert. Wer den Alltag als belastend empfindet, sollte sich öfter mal kleine Pausen gönnen, in denen er bewusst entspannt. Mit diesen Tipps zum Entspannen, gelingt es Ihnen, Anspannung abzubauen und wieder neue Kraft zu tanken.
Faulenzen Sie bewusst!
Die meisten Berufstätigen können natürlich nicht jederzeit Urlaub nehmen. Zwischendurch ist es jedoch sinnvoll, sich einen Tag frei zu nehmen – ganz alleine. Urlaub und Wochenenden mit der Familie sind zwar schön, doch auch positiver Stress kann einem manchmal zusetzen. Wer sich dagegen einen „einsamen“ Urlaubstag gönnt, plant keinen Familienausflug, kein gemeinsames Grillen und keine Kompromiss-DVD, die sämtlichen Familienmitgliedern halbwegs zusagt.
An Ihrem freien Tag dürfen Sie machen, was Ihnen gefällt. Nehmen Sie sich dabei am besten gar nichts Konkretes vor, sondern lassen Sie den Tag auf sich zukommen. Erst einmal genüsslich ausschlafen und dann den Tag langsam vor sich hintröpfeln lassen. Bewusstes Faulenzen kann in einer Leistungsgesellschaft eine ziemliche Herausforderung sein. Machen Sie einen langsamen Spaziergang, kochen Sie etwas Leckeres und schauen Sie Ihre Lieblings-DVD. Wichtig ist, dass Sie sich an diesem Tag nicht selbst unter Druck setzen, denken Sie immer daran: Sie müssen gar nichts und dürfen alles an Ihrem Faulenzer-Tag!
Entspannen Sie im Alltag!
Selbst am stressigsten Tag bleibt abends noch Zeit für ein wohltuendes Fußbad, eine heiße Schokolade und ein Kapitel in einem guten Buch. Genießen Sie die kleinen Entspannungsmomente im Alltag, von denen es weit mehr gibt, als Sie vielleicht vermuten. Wenn Sie beispielsweise mit dem Zug oder Bus zur Arbeit pendeln, schauen Sie doch einfach mal aus dem Fenster und genießen Sie den Ausblick anstatt die Arbeit auch noch auf der Hin- und Rückfahrt auszubreiten. Werden Sie sensibel für die kleinen Leuchttürme im Alltag. Fahren Sie mit dem Fahrrad über einen Waldweg voller Laub und genießen Sie das Rascheln unter Ihren Reifen. Halten Sie mit dem Auto mal am Straßenrand an und beobachten Sie grasende Rehe am Waldrand. Gießen Sie liebevoll die Topfpflanze in Ihrem Büro und freuen sich über jede Blüte. Der Alltag steckt voller kleiner Entspannungs-Augenblicke – man muss sie nur sehen.
Geben Sie Pflichten ab!
Wer chronisch überlastet ist, bürdet sich eventuell zu viel auf. Delegieren ist ein wichtiger Schlüssel zu mehr Entspannung. Ob bei der Arbeit oder zu Hause – versuchen Sie Aufgaben und Pflichten an andere abzutreten. Die meisten Familienmitglieder oder Kollegen helfen entgegen landläufiger Meinung sehr gerne. Viele freuen sich sogar, neue Tätigkeitsbereiche für sich zu erschließen.
Eine wichtige Voraussetzung für mehr Entspannung: Delegieren Sie Aufgaben nicht nur äußerlich, sondern geben Sie diese auch innerlich ab! Beim Delegieren muss man damit klarkommen, dass der andere die Tätigkeit vielleicht anders erledigt als man das selbst getan hätte. Denken Sie daran, dass die Lösung des anderen ebenso gut ist wie Ihre eigene!
Machen Sie einen Wellness-Tag!
Vor allem Frauen lieben Wellness, aber auch Männern beschert ein wohltuendes Bad oder ein Besuch in der Sauna Entspannung pur! In Zeiten akuten Stresses wirkt ein Besuch in einer Therme Wunder. Auch Rückenschmerzen oder Verspannungen werden dadurch oftmals gelindert. Wer lieber zu Hause entspannt, kann diese Anregungen durchlesen: Wellness für Zuhause: Fünf Verwöhntipps.
Nehmen Sie sich Zeit!
In stressigen Phasen ist Zeit eine Mangelware. Umso wichtiger ist sie jedoch, um wirklich entspannen zu können. Versuchen Sie daher, Ihre Pflichten zu reduzieren und sich für die Dinge, die Sie tun, wirklich Zeit zu nehmen. Ein Beispiel: Nach einem anstrengenden Arbeitstag sollten Sie noch einkaufen und kochen. Außerdem wartet die Schmutzwäsche und eine Freundin wollte auch noch anrufen. Reduzieren Sie Ihre Aufgaben, indem Sie Prioritäten setzen. Die Wäsche kann noch ein paar Tage liegen bleiben und anstelle des Großeinkaufs können Sie ein paar köstliche Kleinigkeiten besorgen, die Sie nicht mehr aufwendig zubereiten müssen, beispielsweise Antipasti. Dann verzehren Sie die Leckerbissen an einem lauen Sommerabend auf dem Balkon und wenn Ihnen danach sein sollte, können Sie ja ans Telefon gehen – oder eben auch nicht.
Lassen Sie sich nicht runterziehen!
Natürlich gibt es sehr traurige Vorkommnisse im Leben, die einen lange mitnehmen und innerlich beschäftigen. Oftmals lassen wir uns jedoch von Kleinigkeiten runterziehen und kreisen um nichtige Dinge. Entspannung sieht anders aus! Denken Sie bei Rückschlägen daran, dass sie immer auch eine neue Chance bergen. Wer weiß, vielleicht werden Sie in einigen Jahren sogar darüber schmunzeln, so viele negative Gedanken daran verschwendet zu haben!
Schulen Sie Ihren Blick für die kleinen Wunder des Alltags!
Haben Sie schon einmal einer Schnecke beim Verspeisen eines Blattes zugeschaut? Oder auf einer Lichtung einem Vogel zugehört? Da wir uns ständig unter Zeitdruck befinden, verpassen wir diese Kleinode des Alltags. Ein guter Tipp, um seine Augen neu für die kleinen Dinge des Lebens zu öffnen, ist dieser: Statten Sie sich mit einer Kamera aus und gehen Sie auf Entdeckungstour. Dabei kommt Ihnen kein Baum oder Weg vor die Linse, sondern die kleinen Lebewesen des Wegesrand, an denen man normalerweise achtlos vorübergeht.
Bauen Sie Verpflichtungen ab!
Die Mitarbeit in einer Kirchengemeinde oder Verein kann Ihnen Sinn verleihen; sie kann aber auch Stress bedeuten. Ebenso die abendlichen Treffen mit Freunden in Ihrer Stammkneipe. Wenn Sie ständig verspannt sind und unter Stress leiden, sollten Sie Prioritäten setzen. Wenn Sie im Job nicht kürzer treten können, müssen Sie eventuell einige außerberufliche Verpflichtungen vermeiden oder zumindest einschränken.
Suchen Sie die Stille!
Es mag paradox klingen, aber Stille muss man heutzutage suchen. Sogar im Supermarkt wird man von Musik beschallt. Man hat sich so sehr daran gewöhnt, dass der erste Griff vieler Leute im Auto der Multimediakonsole gewidmet ist. An der Bushaltestelle oder beim Joggen begleitet uns dann der MP3-Player und beschallt uns mit Guter-Laune-Musik. Schade nur, dass die permanente Geräuschkulisse gar keine gute Laune macht, sondern eher verspannt.
Stille zu suchen, ist daher gar nicht so einfach. Am ehesten findet man sie in der Natur. Machen Sie also einen langen Spaziergang durch den Wald und achten Sie auf die Geräusche Ihrer Umgebung. Sie werden feststellen, dass Vogelgezwitscher, Windrauschen oder Wasserplätschern im Gegensatz zu Motorenlärm sehr entspannende Geräusche sind. Auch immer wieder entspannend: Besuchen Sie ein Kapelle oder Kirche und betrachten Sie die kunstvollen Verzierungen und Gemälden. Ist die Stadt um Sie herum noch so geschäftig, ein Schritt in das Gotteshaus und schon sind Sie in einer anderen Welt.
Werden Sie nachsichtiger mit sich selbst!
Vor allem Perfektionisten leisten unter Stress. Sie setzen Ihre eigene Messlatte sehr hoch und müssen daher stets ein Plus an Leistung bringen, damit sie zufrieden mit sich sein können. Verabschieden Sie sich von Ihrem Perfektionismus! Er mag in Deutschland eine beliebte und bewunderte Eigenschaft sein, aber er bringt ihnen meist nur Stress und Unbehagen. Es muss nicht immer alles perfekt sein. Dann ist die Wohnung halt mal nicht geputzt. Dann kommt man halt mal fünf Minuten zu spät zu einer Verabredung. Dann ist halt mal ein Flüchtigkeitsfehler in einer Präsentation gelandet. Was soll’s?
Erweitern Sie Ihren Horizont!
Etwas Neues zu lernen, hört sich zunächst einmal wie Stress an. Sie dürfen sich natürlich nichts Zusätzliches aufbürden, sondern müssen sich bewusst Zeit freischaufeln, um Ihren Horizont zu erweitern. Seine Gedanken für eine neue Sache zu öffnen, kann dann nämlich sehr entspannend sein. Machen Sie einen Handwerks- oder Kunstkurs, lernen Sie eine neue Sprache oder besuchen Sie einen interessanten Vortrag.
Schränken Sie Handy und TV ein!
Schon Seneca wusste: „Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.“. Schränken Sie Ihren TV-, Internet- und Smartphonekonsum ein und Sie werden feststellen, dass der Alltag plötzlich etwas entzerrter wirkt. Man muss nicht immer erreichbar sein und man muss nicht immer News über diesen Sportler oder jenes Model online lesen. Entscheiden Sie selbst, wann Sie sich bewusst Zeit online gönnen und wann die elektronischen Zeitfresser ausgeschaltet bleiben.
Ändern Sie Ihre Einstellung!
Dieser Tipps für mehr Entspannung ist vermutlich der fundamentalste, allerdings auch der herausforderndste. Stress beginnt im Kopf und muss auch dort bekämpft werden. Weshalb bürden Sie sich so viel auf? Ist das wirklich alles nötig? Was hält Sie von bewusster Entspannung ab?
Oftmals ist unsere innere Stimme schuld an der Misere. So gute Dienste sie in der Regel leistet, so gemein kann sie in puncto Leistung und Stress sein. Sie wirft uns vor, nicht genug zu leisten. Nicht das eigene Potential auszunutzen oder viel weniger hinzubekommen als der Rest der Welt. Sie sagt uns, wir seien Versager, wenn wir vom Alltag überfordert sind. Die Folge: Wir leisten noch mehr, damit die innere Stimme endlich mit dem Vergleichen und Nörgeln aufhört. Das wird sie allerdings nicht tun, wenn wir sie nicht bewusst stoppen und ihr den Mund verbieten.
Machen Sie sich bei jeder möglichen Gelegenheit bewusst, dass Sie nicht von der Meinung anderer abhängen. Wenn Sie sich das nächste Mal dabei ertappen, dass sie andere beneiden oder sich vergleichen, drehen Sie den Prozess einfach um und zählen Sie im Kopf die Dinge auf, um die Sie die andere Personen beneiden könnte. Auf diese Weise werden Sie dankbarer für die positiven Dinge in Ihrem Leben und wissen Ihre Stärken besser zu schätzen. Keiner ist perfekt und nicht jeder muss alles können – besinnen Sie sich auf Ihre Talente und seien Sie stolz darauf.
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