Waren Hund und Katze früher Hoftiere, die das Zuhause bewachten bzw. von Mäusen befreiten, sind sie mittlerweile zu Haustieren geworden, deren oberste Pflicht es ist, das Zuhause mit Herrchen oder Frauchen zu teilen. Viele Katzen können sich fast schon als vollwertige Mitglieder der Familie wähnen, schließlich bekommen sie ihren eigenen Platz auf der Couch und werden gehegt und gepflegt. Trotz all der Fürsorge kommen die vierbeinigen Lieblinge im Alltag dennoch oftmals zu kurz. Aufgrund von Berufstätigkeit und anderer Verpflichtungen sind die Katzenbesitzer oftmals eingespannt und können Ihrem tierischen Mitbewohner nicht die Aufmerksamkeit schenken, die Katze oder Kater gerne hätten. Vor allem Katzen, die ausschließlich in der Wohnung gehalten werden, leiden häufig unter Langeweile und sehnen sich nach Abwechslung. Wie man Katzen mit Katzenspielen und Co. beschäftigen kann, erfahren Sie hier.
Katzen und Langeweile
Wer sich eine Katze oder einen Kater anschafft, besorgt sich meist zeitgleich eine ganze Ausstattung an Katzenspielzeug. Schließlich soll es dem kleinen Racker nicht langweilig werden, während Herrchen und Frauchen bei der Arbeit oder außer Haus sind. Katzen sind allerdings sehr anspruchsvoll, was ihre Beschäftigung anbelangt. So kann es vorkommen, dass das teure Katzenspielzeug kaum eines Blickes gewürdigt wird und sich der Vierbeiner lieber am Esstisch zu schaffen macht als am Kratzbaum.
Doch woran merkst man eigentlich, dass sich der kleine Racker nach Abwechslung und Beschäftigung sehnt? Wenn der vierbeinige Liebling tagsüber die Wohnung auf den Kopf stellt, sich an Möbelstücken oder Blumentöpfen austobt oder Sie nachts nicht schlafen lässt, hatte Ihre Katze vermutlich zu wenig Gelegenheit, sich spielerisch auszutoben. Ebenso bedenklich ist es, wenn Ihr Liebling lethargisch werde sollte und sich kaum mehr zum Spielen animieren lässt. Zwar hängt der Spieltrieb bei Katzen und Katern mit dem Alter zusammen, doch sollte Ihnen die Situation merkwürdig vorkommen, wäre eventuell ein Besuch beim Tierarzt angebracht. Dieser kann herausfinden, ob Ihr Haustier gesundheitliche Probleme oder eventuell Mangelerscheinungen hat.
Spezielle Bedürfnisse je nach Alter
So wie der Spieltrieb einer Katze mit dem Alter etwas zurückgeht, verändern sich auch andere Bedürfnisse des Vierbeiners. Was Ihrer Katze oder Ihrem Kater als Kitten Freude bereitet hat, muss nicht zwangsweise auf das Tier im Seniorenalter zutreffen. Sie sollten daher eine gewisse Sensibilität entwickeln was die Bedürfnisse Ihres Lieblings in den unterschiedlichen Lebensphasen angeht.
Das beginnt bereits beim geeignet Katzenfutter. Kleine Katzen benötigen eine besonders nährstoffreiche Ernährung, da sie rasch wachsen und wie wild herumtollen. Für ihre kleine Schnauze muss das Katzenfutter geeignet portioniert sein und aufgrund ihres verhältnismäßig kleinen Magens sollte das Kitten stets Zugang zum Futter haben (wobei man natürlich ein drohendes Übergewicht des Vierbeines verhindern sollte – hierzu mehr in diesem Artikel).
Erwachsene Katzen und Kater benötigen eine abwechslungsreiche Kost, die auf mehrere Mahlzeiten am Tag verteilt werden sollte. Wer tagsüber außer Haus ist, sollte seinem Vierbeiner ein gutes Frühstück zubereiten und ihm nach Feierabend sowie eventuell noch einmal vor dem Schlafengehen ein weiteres Mahl servieren.
Ältere Katzen benötigen Katzenfutter, das auf die körperlichen Veränderungen, beispielsweise im Stoffwechsel, abgestimmt sind. Seniorenfutter enthält in der Regel mehr Vitamine und Spurenelemente, dafür weniger Nährstoffe. Bei älteren Katzen sollte die Nahrungsaufnahme auf mehrere kleine Mahlzeiten verteilt werden. Wer sich näher zum Thema Katzenernährung in den unterschiedlichen Lebensphasen informieren möchte, kann dies beispielsweise bei Herstellern von Katenfutter machen. Einen recht guten Überblick über Futtervarianten für Jungtiere, erwachsene Katzen und Senioren erhält man z.B. hier.
Die katzengerechte Umgebung
Hochwertige und ausgewogene Ernährung ist die Grundlage einer zufriedenen Hauskatze. Ebenso bedeutsam ist allerdings eine katzengerechte Umgebung. Katzen lieben Abwechslung, Aussichtspunkte, kuschelige Höhlen und Möglichkeiten, mal so richtig die Krallen wetzen zu können.
Katzbäume sind ein Must-have in jedem Katzenhaushalt. Im Fachgeschäft kann man mittlerweile ganze „Abenteuerspielplätze“ für Katzen und Kater kaufen. Diese sind dann oftmals mit Höhlen, Sonnendecks, Hängematten und Spielmöglichkeiten ausgestattet. Mal abgesehen von dem enormen Platz, den solch eine exklusive Wohnlandschaft einnimmt, kann es sein, dass Ihr eigensinniger kleiner Stubentiger lieber auf dem Fensterbrett herumhangelt oder die sanftmütige Samtpfote den Thron auf dem Sofakissen in Beschlag nimmt. Beobachten Sie Ihre Katze daher genau und ergründen Sie Charakter und Vorlieben Ihres Lieblings. Mitunter kann es sinnvoller sein, nur ein Sisalbrett als Kratzmöglichkeit an die Wand zu schrauben und Ihrem Racker mit Pappkartons und anderen Utensilien eine Spiel- und Rückzugsmöglichkeit zu schaffen, die Sie immer wieder variieren und damit abwechslungsreich gestalten können.
Auch Wohnungskatzen sehnen sich nach Frischluft und einen Ausblick nach draußen, daher sind Fensterbretter bevorzugte Sitzplätze für Katze und Kater. Spezielle Netze für Fenster oder Balkon können sich da als praktische Helfer entpuppen und ermöglichen Ihrem Vierbeiner das Beobachten von Vögeln und anderen interessanten Vorgängen außerhalb der Wohnung. Weitere Tipps für eine katzengerechte Wohnung erhalten Sie in diesem Artikel zur Katzenhaltung.
Katzenspiele zur Beschäftigung
Abwechslung lautet das Stichwort! Tragen Sie dafür Sorge, dass Ihr Racker regelmäßig neue Erkundungsfeldzüge durch die Wohnung unternehmen kann. Hierzu müssen Sie nicht unbedingt teures Katzenspielzeug kaufen. Katzenspiele lassen sich recht einfach selbst basteln oder bereitstellen.
- Verpacken Sie Ihre nächsten Einkäufe im Supermarkt doch einfach in eine Papiertüte. Zuhause schneiden Sie sicherheitshalber die Henkel ab und spicken die Tüte mit einem Leckerli. Ihre Katze wird sich sowohl über den Gaumenschmaus als auch über den Knisterspaß mit der Tüte freuen.
- Ebenfalls sehr simpel: Leckerli in Toilettenpapierrolle packen und die Seiten mit zusammengeknautschtem Zeitungspapier verstopfen.
- Immer wieder ein Renner ist auch ein selbstgemachten Mobile: Drehen oder flechten Sie aus Wolle oder Seilen Kordeln und befestigen Sie einzelne Spielzeuge, Glöckchen oder Federn daran.
- Auch Pompons eigenen sich perfekt als Katzenspielzeug. Wie Sie solch ein Spielzeug aus Wolle einfach selbst machen können, lesen Sie in dieser Anleitung zum Pompons basteln.
- Bevor Sie morgens das Haus verlassen, überraschen Sie Ihren Vierbeiner doch mit einer Kissenburg auf dem Wohnzimmerteppich oder verstellen Sie den Türrahmen zum Fressplatz mit Stühlen.
- Verwenden Sie Stuhlhussen oder Sofaüberwürfe, unter denen sich Katze und Kater zurückziehen können. Dies sind außerdem gute Orte, um Leckerlis zu verstecken, damit Ihr Haustier auf Schatzsuche gehen kann.
- Im Badezimmer oder auf Fliesenboden kann man eine flache Wasserschale mit ein paar schwimmenden Tischtennisbällen für den verspielten Racker bereitstellen. Ähnlich beliebt ist ein Karton mit raschelndem Geschenkpapier oder Herbstlaub.
Neben all den kreativen Arten, Ihre Katze oder Ihren Kater zu beschäftigen, darf man natürlich das Wichtigste nicht aus den Augen lassen: Katzen brauchen Spielgefährten. Nehmen Sie sich also jeden Abend Zeit, um mit Ihrem Liebling zu spielen, zu schmusen und so die Bindung zu stärken.
Was Sie außerdem interessieren könnte:
Urlaub mit Haustier
Bild mit Katzenbabys: Alois Wohlfahrt; Pixabay.com