Deutschland ist ein Land, in dem es keine Verpflichtung zur Impfung gibt. Kein Wunder also, dass viele Menschen nicht so recht wissen, welche Impfung wichtig ist und welche nicht. Da sich niemand im Detail merken kann, welche Impfung er nun bekommen hat und wann genau dies gewesen ist, gibt es den Impfpass, in dem alle Angaben zu den durchgeführten Impfungen schriftlich dokumentiert werden. Der Impfpass ist also durchaus ein wichtiges Dokument. Aber was können Sie tun, wenn Sie ihn während des Urlaubs oder bei einem Umzug verloren haben? Erfahren Sie es jetzt hier auf Mittags-Pause.de.
Impfpass verloren – und jetzt?
Der Impfpass wird in der Regel schon im Säuglingsalter ausgestellt, da dann oftmals bereits die ersten Impfungen durchgeführt werden, um beispielsweise Krankheiten wie Typhus oder Gelbfieber vorzubeugen. Wenn Sie Ihren Impfpass verloren haben, ist für Sie nicht mehr sofort nachvollziehbar, wann eine Impfung aufgefrischt werden muss.
Sie sollten daher in jedem Fall einen neuen Impfpass ausstellen lassen, den Sie kostenlos bei Ihrem Haus- oder Kinderarzt erhalten. Doch dies allein reicht leider nicht aus, denn um einen vollumfänglichen Schutz zu haben, müssen alle vergangenen Impfungen unbedingt im neuen Impfpass nachgetragen werden – insbesondere dann, wenn es sich um keine Standardimpfungen handelt. Um diese Informationen zu bekommen, haben Sie drei Möglichkeiten:
- Sie erfragen die Informationen zu durchgeführten Impfungen bei Ihrem Arzt und lassen diese in Ihren Impfpass nachtragen. Sollten Sie die Praxis gewechselt haben, müssen Sie den vorherigen Arzt kontaktieren, damit dieser Ihre Krankenakte, die im Übrigen zehn Jahre aufbewahrt werden muss, an die neue Praxis übermittelt. Auf eigene Faust darf Ihr neuer Arzt dies nämlich nicht.
- Wenn Sie im Besitz von Impfungs-Bescheinigungen sind, darf auch Ihr zuständiges Gesundheitsamt die Informationen nachtragen.
- Sollten Sie keine Impfungs-Bescheinigungen besitzen oder Ihre Patientenakte bei ehemaligen Ärzten nicht mehr existieren, bietet sich Ihnen in Gestalt eines Bluttests noch eine dritte Möglichkeit. Allerdings bringt diese Option auch zwei Haken mit sich: zum einen geben derartige Tests zur Antikörperbestimmung nicht immer Auskunft zum tatsächlichen Impfschutz und zum anderen müssen die Kosten (etwa 250-300 Euro) für gewöhnlich selbst getragen werden.
Urlaub in Risikogebieten
Vor allem, wenn Sie einen Urlaub in ein fremdes Land planen, müssen Sie aufpassen, ob Sie möglicherweise in ein gefährdetes Gebiet verreisen werden. Gerade dann ist es wichtig, dass Sie genau nachvollziehen können, wann Sie wogegen geimpft worden sind und ob eine Auffrischung von Nöten ist. Bei manchen Impfungen kann es unter Umständen einige Wochen dauern, bis der volle Impfschutz erreicht wird. Sobald Sie also Ihren Urlaub planen, sollten Sie einen Blick in den Impfpass werfen können und im Zweifel lieber noch einmal eine Auffrischung durchführen lassen.
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